Von grossen Erwartungen… ohne den Willen wirklich etwas zu verändern!

Hallo zusammen,

manchmal läuft es anders, als man es sich wünscht. So konnte mein Urlaub manch Erwartung nicht erfüllen, weil Corona und die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung machten. Leider sind manch spontane Entwicklungen nicht immer kompatibel zum gewünschten Lebensalltag.

Anders sollte ein Umgang mit manch größeren Problemen dieser Zeit sein. Manch Fehlentwicklung ist absehbar und trotzdem passiert wenig bis gar nichts. Große Krisen verlangten uns vieles ab - gelernt hat man nur wenig. Zum Beispiel die Mängel in der Ausstattung der Bildung: durch Corona erschreckend offengelegt, sind trotz aller Beteuerungen nur wenig angegangen worden. Und obwohl Corona weiter wütet, wurden bisherige Optionen des Home-Offices an vielen Stellen wieder ausgesetzt. 

Ebenso wird der sich seit Jahrzehnten (!) abzeichnende Fachkräftemangel, aktuell von Politik und vielen Unternehmen als Überraschung dargestellt (man schaue sich nur auf den Flughäfen um, was Personalmangel dort aktuell auslöst).

Doch anstatt anzuerkennen, dass es Probleme gibt, die nicht in einer Legislaturperiode gelöst werden können und man sich im Sinne des großen Ganzen auf wichtige Entscheidungen einigen kann, greift man auf überholte Maßnahmen zurück:

… eine 42-Stunden-Woche!
… arbeiten bis 70!
… Überstunden!

Überholt deshalb, weil sich der Blick vieler Menschen auf die Arbeit verändert hat. Es geht zusehends um Lebensqualität, mehr Selbstbestimmung, die kreative Gestaltung des eigenen Lebens, wo insbesondere die Familie einen stets größeren Raum einnimmt. Gerade jetzt, wo durch den Krieg in der Ukraine vieles verändert wurde, nimmt dies Einfluss auf das Verhalten vieler Menschen. Während vieles zusehends unbezahlbar wird, bekommt zumindest die Zeit mit seinen Lieben eine besondere Bedeutung. 

So verzichten junge Fachkräfte auf Karriere, weil Unternehmen sich zwar mit Audits zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf auszeichnen lassen - der Alltag der Betroffenen aber ein gänzlich anderer ist, wenn es tatsächlich um pragmatische Lösungen geht.

Ein ,,weiter so‘‘ ist daher nicht nur ideenlos - es ignoriert die grundlegenden Ursachen und aktuellen Probleme. Für Unternehmen ist dies weitaus tragischer, als für Arbeitnehmer:

Wenn heute schon Hunderttausende fehlen, um nötige Stellen zu besetzen, wie sieht die Welt erst in zwölf bis 24 Monaten aus? 

Ignorieren und ,,weiter so‘‘ ist eine der schlechtesten Optionen…
 

Deshalb an dieser Stelle ein besonderes Dankeschön an die vielen Interviewpartner der letzten Zeit, die ich für mein Buchprojekt sprechen durfte. Es hat mir den Blick geweitet, wie man die Zukunft gestalten kann, ohne im Gestern zu verbleiben!